Podiumsdiskussion: And who are you? Nationale Repräsentation in der Kunst heute

Podiumsdiskussion des Deutschen Pavillons auf der 55. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia 2013 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und dem Institut für Auslandbeziehungen (ifa).
Mit Susanne Gaensheimer, Gilles Kepel, Simon Njami, Dayanita Singh und Mark Terkessidis. Moderation: Koyo Kouoh

Datum: Freitag, 31. Mai, 16 Uhr

Ort: Französischer Pavillon, Giardini della Biennale, Venedig

Der Deutsche Pavillon auf der 55. Biennale in Venedig verfolgt einen transnationalen Ansatz. Aufgrund der Zusammenarbeit mit Frankreich findet der von Susanne Gaensheimer kuratierte Beitrag mit Werken von Ai Weiwei, Romuald Karmakar, Santu Mofokeng und Dayanita Singh im Französischen Pavillon statt. Gaensheimer thematisiert das Format des Länderpavillons in diesem Jahr als ein offenes Konzept und Deutschland als einen kosmopolitischen Ort, der sowohl in der Kunst als auch in seiner Lebensrealität aktiver Teil eines internationalen Netzwerks ist.

In diesem Kontext setzt sich die Podiumsdiskussion And who are you? Nationale Repräsentation in der Kunst heute mit der Frage nach der gegenwärtigen Bedeutung nationaler Repräsentation in der Kunst auseinander. Es sprechen die Kuratorin des Deutschen Pavillon Susanne Gaensheimer, der Politik- und Islamwissenschaftler Gilles Kepel, der Soziologe und Kulturkritiker Mark Terkessidis und der Kurator und Autor Simon Njami. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von der Kunstkritikerin und Kuratorin Koyo Kouoh.

Nicht nur die Arbeitsrealität der Kunstwelt ist heute in Deutschland wie auch anderswo von vielfältigen Arten der Zusammenarbeit zwischen Künstlern aus aller Welt und einem intellektuellen und kulturellen Austausch über nationale Landesgrenzen hinweg geprägt. Auch die alltägliche Lebensrealität in einem Einwanderungsland wie Deutschland zeigt, dass das Konzept von nationaler Zugehörigkeit und Zuordnung zunehmend relativ geworden und nicht mehr in Kategorien eindeutiger Differenzierung zu denken ist. Obwohl die Frage nach nationaler Zugehörigkeit nicht einfach negiert werden kann, ist das Internationale und Interkulturelle fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und eine der größten kulturellen Bereicherungen, aber auch gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.

Die Podiumsdiskussion im Rahmen des internationalen Forums der 55. Biennale in Venedig stellt die Frage, ob und wie das Format des Länderpavillons der kulturellen und gesellschaftlichen Diversität Deutschlands gerecht werden kann und welche Rolle nationale und kulturelle Identität für die Kunstproduktion heute spielt.

Susanne Gaensheimer ist Direktorin des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main und war bereits 2011 Kuratorin des Deutschen Pavillon, wo sie mit einer Inszenierung von Christoph Schlingensief den Goldenen Löwen für den besten Länderbeitrag gewann.

Dayanita Singh ist eine der vier beteiligten Künstler des diesjährigen deutschen Beitrags.

Gilles Kepel ist Islamwissenschaftler, Soziologe und Politikwissenschaftler. Er hat zu Aspekten des radikalen Islam gearbeitet, 2005 erschien von ihm „Die neuen Kreuzzüge. Die arabische Welt und die Zukunft des Westens“.

Mark Terkessidis ist Journalist und Autor mit Schwerpunkt Popkultur, Rassismus und Migration und hat 2010 in seinem gleichnamigen Buch den Begriff „Interkultur“ neu definiert.

Simon Njami ist Autor und Kurator zahlreicher Ausstellungen afrikanischer Gegenwartskunst wie etwa „African Remix“ von 2004 bis 2007; er war außerdem Co-Kurator des ersten Afrikanischen Pavillons auf der Venedig Biennale 2007.

Koyo Kouoh war Ratgeberin der künstlerischen Leitung der documenta 12 und 13 und ist Gründerin sowie Direktorin der RAW MATERIAL COMPANY, eines mobilen Ausstellungsraums für Kunstpraktiken und kritischen Austausch mit Sitz in Dakar.

Die Podiumsdiskussion And who are you? Nationale Repräsentation in der Kunst heute ist eine Kooperation des Deutschen Pavillon mit dem Goethe-Institut und dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Der deutsche Beitrag entsteht im Auftrag des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland und wird realisiert in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Das Goethe-Institut und die ifa Freunde des Deutschen Pavillon / Biennale Venedig e.V. unterstützen den Deutschen Pavillon. Der Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes ist Hauptsponsor des Deutschen Pavillon auf der 55. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia.

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